Alex hatte sich immer auf die Mutterschaft gefreut. Die Vorstellung, ein kleines Wunder 🌟 in den Armen zu halten, hatte sie durch die anstrengenden Monate der Schwangerschaft getragen. Doch als ihr Sohn Elias endlich geboren wurde, war nichts so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Statt vor Freude zu strahlen, spürte sie ein nagendes Gefühl von Angst ⚠️, das sie nicht abschütteln konnte.
Die Tage nach der Geburt waren von Schlafmangel und Unsicherheit 🌌 geprägt. Alex fand sich in einem endlosen Kreislauf aus Windeln wechseln, Stillen und Schlafversuchen wieder. Doch es war nicht nur die Erschöpfung, die sie aus der Bahn warf. Es war etwas Tieferes, Dunkleres: die Angststörung nach der Schwangerschaft.
Die Angst begann mit kleinen Dingen. Zunächst war es die Sorge, dass Elias nicht genug Milch bekam. Dann die Furcht, dass sie ihn fallen lassen könnte 😫, oder dass er krank werden würde. Jede Nachricht 📢 über einen Unfall oder eine Krankheit von anderen Kindern brachte Alex dazu, die schlimmsten Szenarien für ihren eigenen Sohn zu malen. Sie begann, jedes kleinste Detail übertrieben zu kontrollieren, aus Angst, etwas könnte schiefgehen. Bald schon waren ihre Tage von ständiger Unruhe geprägt, und die Nächte wurden von quälenden Gedanken und Panikattacken 😬 beherrscht.
Eines Abends, als Elias endlich eingeschlafen war, scrollte Alex durch Social Media 🔄. Sie stieß auf einen Beitrag, in dem jemand seine Geschichte über eine Angststörung nach der Schwangerschaft teilte. Die Worte trafen sie tief 😮. Zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass sie nicht allein war. Unter dem Beitrag stand ein Kommentar von mir, in dem ich meine eigenen Erfahrungen teilte und anderen Mut machte, darüber zu sprechen. Alex zögerte nicht lange und schrieb mir eine Nachricht.
„Hallo,“ begann ihre Nachricht. „Ich hoffe, es ist okay, dass ich Sie anschreibe. Ich habe gerade Ihren Kommentar gelesen und wollte fragen, ob Sie mir ein wenig mehr darüber erzählen können. Ich glaube, ich habe auch eine Angststörung nach der Schwangerschaft und weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.“
Ich antwortete ihr noch am selben Abend 📢. Wir tauschten einige Nachrichten aus, und ich schlug vor, dass wir uns treffen könnten. Alex war zunächst zögerlich, doch nach einigem Hin und Her stimmte sie zu.
Sie hatte wiederum Angst, dass Ihr Partner damit ein Problem hat, wenn Alex sich mit "fremden Männern" trifft.
Ich hatte Alex sodann angeboten, dass Ihr Partner zum Gespräch doch gerne mitkommen soll. Denn dann versteht auch Ihr Mann, wie ich vorgegangen bin und wie ich mich stabil halte.
Unser erstes Treffen fand in einem kleinen Café in Nürnberg ☕️ statt. Alex wirkte angespannt, ihre Augen wanderten nervös durch den Raum, als würde sie nach einer unsichtbaren Gefahr suchen 🙈. Ihr Partner war auch mit dabei und versuchte Alex zu beruhigen. Ich begrüßte die beiden dennoch herzlich und versuchte, eine entspannte Atmosphäre zu schaffen. Nachdem wir unsere Getränke bestellt hatten, begann Alex zu sprechen. Sie erzählte mir von ihren ständigen Ängsten und dem Gefühl, dass sie keine gute Mutter sei. Ihre Worte waren von Tränen 😢 und Erleichterung begleitet, endlich jemanden gefunden zu haben, der sie verstand. Ihr Partner erfuhr so wohl zum ersten mal, wie sehr Alex unter der Angststörung litt. Denn Sie hat Ihrem Mann bis dato wenig über Ihre dunkle Phase erzählt.
Ich hörte ihr aufmerksam zu und teilte dann meine eigene Geschichte. Ich sprach über meine Erfahrungen mit der Angststörung, über die dunklen Tage 🌑, die Panik und das Gefühl, allein zu sein. Doch ich erzählte auch von meinem Weg zu mir selbst - von meiner schrittweisen Genesung ✨ – von der Therapie, oder vielmehr den Therapien über ein Jahrzehnt hinweg. Von den unzähligen "Facharztbesuchen, der Abhängigkeit von Medikamenten zur Angstreduktion und dem Entzug davon, den Selbsthilfemethoden, gebuchten 'Gurus', Seminaren- Onlinekursen usw. und den Erfolgen, die mir geholfen hatten, die Kontrolle über mein Leben zurückzugewinnen. Das ich eben von 2010 bis 2024 auf der Suche war nach der Therapie, nach der "Wundermedizin", der Methode, die mich herausbringt aus der Angststörung, die ich dann auch tatsächlich in 2024, nach 14 Jahren Suche und vielen Try-and-error-Methoden", auch gefunden hatte.
Alex’ Augen leuchteten auf 😊, als ich von der Methode sprach, die mir geholfen hatten. Sie schrieb sich Notizen 📓 und stellte viele Fragen. Am Ende unseres Treffens sagte sie: „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemanden finde, der genau versteht, wie ich mich fühle. Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben.“
In den folgenden Wochen hielten wir Kontakt. Ich gab Alex wichtige Impulse welchen Spezialarzt und Therapeuten sie kontaktieren soll, der bzw. die Sie unterstütz(en). Alex begann Termine zu machen und einige der Strategien auszuprobieren, die ich ihr vorgeschlagen hatte. Sie begann, ihre Gedanken in einem Tagebuch festzuhalten 📕, um die Muster ihrer Ängste besser zu verstehen. Sie probierte Atemübungen und Achtsamkeitstechniken 🧘♀️ aus, um ihre Panikattacken zu lindern. Und sie wagte es sogar, mit ihrem Partner 💑 über ihre Gefühle zu sprechen, was ihr eine große Last von den Schultern nahm.
Auch Ihr Partner verstand sofort was los war und unterstütze Alex sehr gut auf Ihrem Weg. Das Alex nicht einfach nur überempfindlich oder "komisch" war, sonder über 10 Monate der Schwangerschaft hinweg, eine seelische als auch körperliche Hochleistung erbringen musste. Das der Körper ausgelaugt und leer war.
Nach und nach bemerkte Alex eine Veränderung. Die Angststörung nach der Schwangerschaft verlor langsam ihre Macht über sie. Es gab Tage, an denen sie sich stark fühlte 🌈, an denen sie mit Elias spielte, ohne von ständiger Sorge geplagt zu sein. Doch es gab auch Rückschläge, Momente, in denen die Angst wieder die Oberhand gewann ⚠️. In diesen Momenten erinnerte ich sie daran, dass Genesung kein gerader Weg ist und dass es in Ordnung ist, Schwächen zu zeigen.
Eines Tages schrieb mir Alex eine Nachricht: „Ich hatte heute einen richtig guten Tag. Elias hat zum ersten Mal gelächelt 😊, und ich konnte es einfach genießen, ohne an all die schlimmen Dinge zu denken, die passieren könnten. Danke, dass Sie mir geholfen haben, wieder Hoffnung zu finden. Ich habe die Termine beim Arzt und Therapeut wie sie auch gemacht und das war für mich der Gamechanger. Ich bin immer noch in Behandlung und es tut mir sehr gut."
Diese Nachricht berührte mich tief ❤️. Es war ein Zeichen dafür, dass Alex auf dem Weg der Besserung war. Ihre Angststörung nach der Schwangerschaft war noch da, aber sie hatte gelernt, mit ihr umzugehen und ihr nicht mehr die Kontrolle über ihr Leben zu überlassen. Darüber hinaus unterstützte sie der Arzt und zwei Therapeuten, den ich empfohlen hatte auf Ihrem Weg aus der Angststörung.
Im Laufe der Monate wurden Alex’ Ängste immer weniger. Sie fand darüber hinaus neue Wege, auch ihre Emotionen zu verarbeiten 🧠, und begann, sich selbst wieder als starke, fähige Mutter zu sehen 👩🏠. Sie begann viel Sport zu machen und macht das bis heute. Sie trat sogar einer Selbsthilfegruppe bei, um anderen Frauen zu helfen, die ebenfalls unter einer Angststörung nach der Schwangerschaft litten. Ihre Reise war und ist sicher alles andere als einfach, aber sie hatte scheinbar einen Weg gefunden, die Dunkelheit zu durchbrechen 🔆.
Eines Tages trafen wir uns wieder in dem kleinen Café in Nürnberg, in dem unsere Reise begonnen hatte.
Alex strahlte vor Selbstbewusstsein und Dankbarkeit 🙏. „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals wieder so frei atmen kann,“ sagte sie. „Die Angststörung nach der Schwangerschaft hat mich lange beherrscht, aber ich habe gelernt, dass ich stärker bin, als ich dachte. Danke, dass Sie an meiner Seite waren.“
Ich lächelte sie an und sagte: „Du hast die ganze Arbeit gemacht, Alex. Du bist unglaublich stark, und Elias hat das Glück, eine Mutter und Vater wie Euch zu haben.“
Diese Reise mit Alex war nicht nur eine Lektion in Mitgefühl, sondern auch ein Beweis dafür, wie wichtig es ist, über schwierige Themen wie die Angststörung nach der Schwangerschaft zu sprechen. Es war eine Erinnerung daran, dass niemand allein mit seinen Ängsten bleiben muss und dass es immer Hoffnung auf Genesung gibt 🌟.